Früh ging es auf die Straße. Die Grenze war schnell erreicht. Das Thermometer dort zeigte 12° C. Heizgriffe an. Innenjacke eingeknüpft, die Handschuhe gegen die dicken Handschuhe getauscht und dann ging es weiter. Die Grenzstation der Türkei war schnell erledigt. Vier Autos vor mir an der bulgarischen Station noch, dann bin ich in Bulgarien. Denkste, erst mal gehen alle Schranken runter. Wahrscheinlich Frühstückspause. Nach einer halben Stunde dann gehen die Schranken wieder rauf und dann geht es schnell. Vor und hinter der Grenze Nebel. Sichtweite auf der Autobahn 5 nach Sofia etwa 200 m.
Auch als ich auf die Bundesstraße 6 abbiege, bleibt mir der Nebel erstmal treu. Bei Gurkova biege ich gen Norden auf die 55 ab und endlich sehe ich wieder mehr. Ist auch gut so, denn ab hier wird es interessant. Die Passstraße ist geöffnet lese ich auf einem Schild. Kann ja heiter werden, denn die LKW fahren auch so um die 100 km/h. Aber alles ist entspannt. Ab und zu wird die Straße zweispurig. So kann ich immer mal wieder überholen. Hätte mal wieder vorher tanken sollen. Aber wie immer klappt es gerade noch. Als wenn mir ohne die Tankstellensuche zu langweilig wäre.
Die Bulgaren fahren recht diszipliniert. Bin ich gar nicht mehr gewohnt. Linien werden fast immer eingehalten und schneller als 100 fährt auf den Bundesstraßen auch fast niemand. Also fast niemand…
In Russe angekommen finde ich erst mal das Hotel nicht. Es liegt in einer Fußgängerzone und ich bin davon ausgegangen, dass es einen Hintereingang mit Parkplatz für mein Moped gibt. Nach ewigen Verhandlungen mit der Dame von der Rezeption erkundigt sie sich bei einem anderen Hotel in der Nähe, ob ich in der Garage parken kann. Ich kann, stelle das Moped ab und erkunde die Stadt. Heute ist Sonntag und tatsächlich haben viele Geschäfte geschlossen. Bin ich auch nicht mehr dran gewöhnt. Schräg gegenüber dem Hotel ein tolles Café mit leckerem Kuchen und Kaffee und abends ein Stück weiter ein gutes Abendessen gegessen. Alles klar.