Auch heute noch entspanntes Fahren. Viele Autos gibt es noch nicht auf den Überlandstraßen. Mag auch daran liegen, dass ich diesesmal weit ab von den großen Straßen unterwegs bin. Kaum bin ich abgebogen, komme ich nach einigen Kilometern an einer verfallenen Karawanserei vorbei.
Irgendwann muss ich mal tanken. Mal wieder bin ich entsetzt. 10 Liter Benzin kosten doch tatsächlich 100.000 Real. Umgerechnet sind das nach offizielem Kurs immerhin 2,10 Euro. Also jetzt nicht für den Liter Benzin, sondern für die ganze Tankfüllung. Dabei tausche ich das Geld immer in einem Chance Office. Hier bekomme ich fast den dreifachen Wert vom offiziellen Kurs für meine Dollar. Dann müssten das ungefähr 70 Cent sein, die ich für die Tankfüllung bezahlt habe.
Unglaublich!
Irgendwann komme ich durch Mahallat. Eine wirklich hübsche Kleinstadt. Sehr gepflegt mit vielen Bäumen am Straßenrand. Ich halte an einer Motorradwerkstatt, denn ich habe eine Schraube am Windschild verloren. Hat sich wohl losgerappelt. Binnen kurzer Zeit hat der Mechaniker mir einen schönen Ersatz montiert. Wir sprechen beide nicht die Sprache des anderen, aber er gibt mir noch einen tollen Tipp für seine Stadt. ICh fahre zum Naherholungszentrum. Ein schön angelegter See lädt ein wenig zum Verweilen ein. Nach dieser schönen Pause fahre ich zügig weiter nach Kashan.
Hier habe ich zwei Nächte in einem Hostel gebucht. Das Navi führt mich durch enge Gassen bis hinter eine Moschee. Ich finde allerdings kein Hostel. Ein Mann steigt aus dem Auto und ich frage nach. Er fährt vor und nimmt mich mit zu einem Hotel. Dort frage ich nochmal nach. Die Angestellten bestätigen, das ich richtig bin. Also wieder zurück. Wieder hinter der Moschee angekommen, fahre ich etwas weiter und da versteckt hinter einem Torbogen das Schild zum Hostel. Endlich, das Klima in Kashan ict wesentlich wärmer als bisher und ich laufe langsam aus.
Abends laufe ich noch ein wenig durch die nähere Umgebung. Ich besuche ein historisches Haus. Schon beeindruckend wie die Reichen und Schönen früher hier gelebt haben. Dann mache ich noch in einer Moschee halt. Hier befindet sich ein Schrein. In der Nähe zeigt gerade ein Mann anderen Touristen wie eng die Häuser gebaut sind.
Nachdem ich gegessen habe, laufe ich langsam wieder zurück zum Hostel. Ein Mann spricht mich an und stellt sich als Englischleher vor. Ob ich Zeit hätte mit seiner Examensklasse in einem Café ein wenig zu plaudern? Habe ich und der Abend wird ganz lustig. Ich erfahre, viel von dem alltäglichen Leben im Iran und die „Schüler“ auch vom Leben in Deutschland.
Spät abends fahre ich noch mit einer Angestellten zu deren Elternhaus, da dort mein Moped im Hinterhof sicher steht. Alle sind davon überzeugt, dass man Motorräder wie meines nicht einfach auf der Straße stehen lassen darf. Wir unterhalten uns noch ein wenig mit der Mutter und dann fahre ich mit dem Taxi zurück zum Hostel.
Am nächsten Tag wechsle ich im Basar / Change Office mal wieder Dollar und laufe dann ein weinig durch den Basar. Immer wieder hat der Basar größere Bereich, wo Teppichhändler ihre Ware ausstellen. Alleine die Decke erinnert mich an eine Moschee.
Ich besuche noch die Moschee und Madresse Aqa Borzog. Sie besticht durch eine sehr klare Architektur. Der ganze Komplex entstand um 1840.
Wieder auf dem Rückweg zum Hostel sehe ich ein Motorradgeschäft. Hier stehen mehrere 250 ccm Benelli. Italien ist schon da. 🙂