„Die Festung wurde laut Hamdallah Mustaufi im Jahre 840 in 2100 Metern Höhe von Wahsudan ibn Marzuban († 865) aus der Dynastie der Dschustaniden von Dailam auf einem Felsen errichtet. Der Name Alamut bezieht sich auf die Gründungsgeschichte, nach der ein zahmer und freigelassener Adler auf dem Felsen gelandet war und so den Herrscher zum Bau inspirierte. Da es nur einen einzigen Eingang zu ihr gab, war sie gut zu verteidigen.
1090 nahm Hasan-i Sabbāh, der Gründer der Assassinen, die als uneinnehmbar geltende Zitadelle durch einen Überraschungsangriff und die Zahlung von 3000 Dinaren ihrem seldschukischen Statthalter Mahdi ohne Blutvergießen ab. Er verstärkte die Befestigungen und richtete Vorratslager für mögliche Belagerungen ein. Zusammen mit benachbarten Siedlungen wurde die Umgebung Alamuts durch Terrassenbau für den Getreideanbau nutzbar gemacht.
In der Folgezeit war die Festung für 166 Jahre der Hauptsitz der persischen Nizariten, einer ismailitischen Gruppierung. Der Einflussbereich Hasan-i Sabbahs und seiner Nachfolger wurde später durch weitere Festungen (wie die von Lamasar) zu einem Netzwerk ausgebaut. Diese Burgen (dar al-hidschra genannt) dienten den Ismailiten in ganz Persien und Syrien als Zuflucht bei Verfolgungen oder Konflikten.“ (wikipedia)
Dahin war ich also heute unterwegs. Knappe 130km sollten es heute werden. Schöne Kurven und tolle erste Eindrücke von dem Gebirge konnte ich mitnehmen, nachdem ich dann endlich Benzin hatte. Das Benzin ist zwar unendlich billig, aber nicht überall zu haben. Die Tanke um die Ecke in Qazvin hatte ich verpasst und so fuhr ich erstmal bis zum nächsten Städtchen. Der Polizist den ich fragte, sagte ich solle umdrehen und in der Stadt nach eine Tanke schauen. Auf dem Weg nach Alamut gäbe es keine. Stimmte natürlich nicht wie sich später herausstellte. Also umgedreht und eine Tanke in Qazvin gesucht. Direkt nochmal am Hotel vorbei gekommen, gewunken und dann ging es los.
Ich komme direkt am Eingang zur Festung in einem Hostel unter. Wirklich nicht der Hit, was die Ausstatung angeht, aber die Familie nahm mich auf, wie den eigenen Sohn.
Am frühen Nachmittag dann die Besichtigung. 90% Steigung über Stufen die nicht unser europäisches Maß haben. Sind etwa 1,5 mal so hoch. Die Kniee danken es. Mit vielen vielen Pausen komme ich irgendwann oben an. Tatsächlich wird auch hier alles überwacht. man ist halt nie ohne die Staatsmacht unterwegs. Die Festung wurde in Teilen wieder aufgebaut, aber wirklich viel sieht man leider nicht von der Burg. Allerdings ist der Blick über die Landschaft der Wahnsinn. Dafür hat es sich gelohnt. Oben treffe ich noch auf drei Niederländer. Wir unterhalten uns lange und irgendwann muss ich dann wieder runter. Die Kniee sind fertig.
Am Fuss des Berges treffe ich noch auf eine Gruppe junger Iraner und auch tauschen wir uns aus. Wie immer die übliechen Fragen. Aber ich frage mehr über ihre persönliche Situation.
Abends dann noch traditionelles Essen und ein Steinchenspiel, bei dem ich natürlich nicht mitkomme. Morgens trage ich mich ins Gästebuch ein. Die Nacht war nicht so toll. Die Betten steinhart. Wirklich steinhart.
BILDER KOMMEN SPÄTER