Gjurmi oder Jerewan?

Zweitgrößte oder größte Stadt Armenines? Gestern noch oben im Norden auf gut 1500m Höhe in Gjurmi gewesen bin ich gerade in Jerewan auf gut 1000 m angekommen. Temperaturmäßig nicht der wirkliche Unterschied, aber wie die Einwohner von Gjurmi immer wieder behaupten, ist dort die Luft frischer. Recht haben sie. Hier in Jerewan ist es wesentlich drückernder und so bin ich froh das Klimaanlage im Hotel funktioniert. Das Hotel hier: innen hui, aussen naja pfui. Zentrumsnah gelegen, aber in einem alten Wohngebäude untergebracht. Mochte es gar nicht glauben als ich ankam.

Aber zurück zu Gjurmi. Abgestiegen im Berlinarthotel, war ich zu Fuss schnell in der Innenstadt. Hier gab es das große Stadtfest. Jede Menge Leute, jede Menge Musik, jede Menge Zuckerwatte (nicht für mich). Überall hatte die Polizei die Straßen abgesperrt und alles zog durch die Gassen. Die Gebäude teilweise restauriert und von altem russischen Bausstil. Mich spricht ein Taxifahrer an. Er war fünf Jahre in Deutschland und wir unterhalten uns ganz nett über seine Arbeit, über meine Ziele und über Armenien. Die Arbeit als Trockenbauer ist ihm zu hart geworden und jetzt fährt er mit seinem robusten Wolga die Leute durch die Stadt.

Mittlerweile habe ich mich mit Erkältungsmedikamente eingedeckt und so ziehe ich abends nochmal los um ein kleines Häppchen zu essen. Tja, haben sich auch andere gedacht und so lande ich schließlich auf der Fußgängerzone an einem einsamen, versteckten Tisch. Der ist so einsam, dass mich die Kellner erst vergessen und dann über eiune Stunde brauchen, bis ich meine Minipizza bekomme. War nicht so doll, diese Aktion.

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Morgens auf direktem Weg nach Jerewan. Die M1 wird komplett neu gemacht und ist eine einzige Baustelle. Trotz Geschwindigleitsbegrenzung von 50 km/h bin wahrscheinlich nicht viel langsamer in der Hauptstadt als ohne Baustelle. Keiner fährt hier nach den Vorschriften. Also hänge ich mich an ein Auto. Wenn der langsamer wird, werde ich es auch. Und doppelt so schnell durch die Baustelle als erlaubt, kann ich auch. Klappt gut.

Nach dem Duschen, erstmal ein kleiner Rundgang. Gut das ich mit auf GoogleMaps das Hotel markiert habe. Ich laufe einmal rund um die Oper, sehe aus der Entfernung die trockenen Kaskaden Jerewans und setze mich schließlich am Schwanensee in ein Cafè. Na ja, große Straßen, viel Verkehr, aber lange nicht so chaotisch wie in Georgien. Als Fußgänger über den Zebrastreifen muss man hier keine Todesängste ausstehen. Die Autofahrer warten tatsächlich. Eine neue Erfahrung.

Morgen gehen dann mal in die andere Richtung eine richtige Altstadt scheint es hier nicht zu geben. Die Stadt ist groß. Von 3,5  Mill. Armeniern leben hier gut 1,2 Mill. Das macht schon einiges klar. Die Aussenbezirke ähneln sehr denen türkischer Städte. Riesige Hochhauskomplexe, viel zu eng aneinander gebaut.

 

 

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