Unser heutiges Tagesziel von Batumi lag nur 175 km entfernt und war die Kleinstadt Achalziche. Die ersten 100 km waren noch sehr entspannt, wenn man mal von dem sehr individuellen Fahrstiel der Georgier absieht. Irgendwann wurde die Straße dann mal schlechter und als es dann an den Aufstieg zum Pass ging gab es keine wirkliche Straße mehr. Im Reiseführer stand, das die heutige Strecke ca. acht Stunden dauern würde und mühsam wäre. Das Navi sagte mir anfangs was von vier Stunden, also bestimmt alles gelogen. Im Touristenbüro in Khulo sagte der Angestellte, so 40 km sind schlecht, danach wird es besser und viele Mopedfahrer wären schon dort gefahren. Alles halb so wild.
Die Landschaft wunderschön, die Laune im meinem Rücken wurde zusehens schlechter. Ab Khulo wirklich fast nur noch im ersten Gang. Der Weg, eine Suche nach den wenigsten Schlaglöchern. Wenn es dann durch Bergbäche auch noch nass wurde, rutschten wir mehr oder weder zufällig durch den Schlamm.
Bis zum Pass auf über 2000 m ging es noch. Zwischendurch trafen wir noch ein Paar aus Deutschland, die mit ihrem Toyata Landcruiser unterwegs waren. Kern des wirklich netten Gesprächs war, das es nach dem Pass erstmal noch schlimmer wird. Gut, dass das Süreyya nicht mitbekommen hat. Sie wollte einer Kuh die Plastiktüte aus dem Maul nehmen, die hier in der „unberührten Natur“ überall rumfliegen.
Recht hatten sie. Ein paarmal musste Süreyya absteiegn, während ich dann noch überlegte, wie am besten durch den Bach kommen, ohne umzufallen. Alleine wäre es wesentlich besser machbar gewesen. So kam eine nicht unwesentliche Menge Gepäck und Gewicht hinzu.
So leicht wie mit der alten TransAlp eines russischen Bikers war es leider nicht.
Die Laune war nach Ankunft im Hotel bei uns beiden erstmal im Keller. Dies Gastwirtin super freundlich und bemüht. Und als wir nach dem Abendessen auf die direkt vor dem Hotel befindliche Burg hochstiegen, war alles wieder inm Ordnung. Allerdings werden wir zumindest zu zweit so eine Strecke nicht noch einmal fahren.
Die Festung Rabath, Rabat oder Rabati war ein mit Händlern und Handwerkern bewohnter Stadtteil. Sie wurde im 9. Jahrhundert als Residenz der Fürstenfamilie Jakheli erbaut, auf einer Grundfläche von 7 Hektar. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage vom Osmanischen Imperium erobert, danach begann in der Region der Prozess der Islamisierung und in der Festung wurde eine Moschee gebaut. Diese haben italienische Architekten geplant und sie ist architektonisch einzigartig im Kaukasus. 2012 wurde sie komplett renoviert. Die Erwartungen bezüglich der Touristenströme haben sich aber wohl nicht erfüllt. Im öffentlichen Teil der Anlage finden sich Hotels, Restaurants und Cafes.